Lee Baxters musikalisches Marathon-Wochenende
Was war das bitte für ein Wochenende? Für Fans von Caught in the Act und alle, die in den 90ern mit Bravo-Postern an der Wand und Herzklopfen beim Anblick von Lee Baxter aufgewachsen sind, fühlte sich das letzte Mai-Wochenende wie eine kleine Zeitreise an – mit dem Unterschied, dass es heute Handys statt Einwegkameras gibt und Lee statt Poster nun echte Autogramme verteilt.
Freitag, 23. Mai 2025 – Bielefeld wird zur 90er-Zone
Wer dachte, 90er-Festivals wären bloß bunte Retro-Partys mit Perücken und Tamagotchis im Schlepptau, der hat Lee Baxter und Caught in the Act in Bielefeld noch nicht erlebt. Inmitten der euphorischen Festivalmeute trat die Band in einer Besetzung auf, die sowohl nostalgisch als auch zeitgemäß wirkte: Lee Baxter und Bastiaan Ragas als Originalstimmen der 90er – ergänzt von Marcel Vogelaar und Axel de Graaf, die das Bühnenbild mit frischer Energie und synchronisierten Tanzmoves aufpeppten.
Schon beim ersten Song wurde klar: Hier steht nicht irgendeine „Boyband von damals“, sondern vier Männer, die genau wissen, wie man eine Bühne – und ein Fanherz – zum Beben bringt.
„Love is everywhere“ war nie nur ein Song, sondern ein Lebensgefühl.
Mit beeindruckender Leichtigkeit wechselten sich Lee und Bastiaan in den Leadvocals ab, während Marcel und Axel für die harmonischen Zwischentöne sorgten. Es war, als hätten sich die 90er auf eine Bühne geschlichen und eine Polaroid-Kamera in die Hand genommen.
Was viele Fans nicht mitbekamen: Während sie tanzten, jubelten und „Do it for love“ mitsangen, liefen hinter den Kulissen die Kameras mit. Ein Team der ARD-Sendung BRISANT begleitete Lee Baxter durch dieses Festival-Wochenende – hautnah, ehrlich und ohne Glamourfilter.
Was dabei entstand, war mehr als ein Konzertbericht. Es war eine Momentaufnahme: von einem Künstler, der sich zwischen Teenie-Hype und erwachsenem Neustart nie verstellt hat.
Samstag, 24. Mai 2025 – Bonn hebt ab mit „Time to Fly“
Nach einer kurzen Nacht in Bielefeld hieß es: weiter nach Bonn. Dort wartete ein ganz anderer Auftritt – solo, aber nicht weniger spektakulär. Lee Baxter präsentierte in der Bonner Location sein neues Album „Time to Fly“ komplett live – und setzte damit einen weiteren musikalischen Meilenstein.
Der Name war Programm: Dieses Konzert hatte Flügel.
Begleitet wurde Lee von Will Hall, der mit E-Piano und Gitarre für Gänsehautmomente sorgte – besonders bei den ruhigeren Songs, die Lees Stimme zum Strahlen brachten.
„Changing me“ war die erste Single-Auskopplung aus dem Album „TIME TO FLY“.
Mehr als ein Konzert – eine 90er-Party mit Herz
Doch Lee Baxter wäre nicht Lee Baxter, wenn er es bei seinem Solo-Repertoire belassen hätte. Er weiß, warum viele der Gäste gekommen waren. Und er hat ihnen gegeben, wonach sie sich heimlich gesehnt hatten: ein kleines CITA-Special zum Finale des Abends.
Als „Wishing you were here“ erklang, wurde es spürbar still im Raum – und emotional. Spätestens bei „Bring back the love“, das Lee schon 1996 als Leadstimme gesungen hatte, war es um viele geschehen. Tränen glitzerten in den Augen, Blicke suchten einander, Erinnerungen wurden lebendig. Für einen Moment war Bonn 1996.
„Ich hatte keine Zeit zu essen.“
Lee verriet am nächsten Tag in einem kurzen Interview: „Vom Frühstück in Bielefeld bis zur Zugabe in Bonn war ich nonstop unterwegs – ich hab wirklich nichts gegessen.“ Und doch schien er wie elektrisiert von der Energie, die ihm dieses Wochenende geschenkt hatte.
Was für manche ein Konzertwochenende war, fühlte sich für ihn an wie ein Kapitel aus seinem ganz persönlichen Tagebuch.
Den krönenden Abschluss bildete das Meet & Greet. Fans durften Lee nicht nur auf der Bühne erleben, sondern ihm auch persönlich begegnen. Fotos, Umarmungen, Autogramme – und das alles mit echtem Interesse und ehrlicher Dankbarkeit von seiner Seite.
Man spürte es: Lee nimmt sich Zeit. Für jede einzelne Person. Kein hektisches Abarbeiten, kein „nächster bitte“. Sondern echte Begegnungen.
Für viele war das mehr als nur ein Konzert – es war die Erfüllung eines Jugendtraums.
Zwei Tage, ein Künstler, unendlich viele Emotionen
Ob als Teil von Caught in the Act oder als Solokünstler mit neuer Vision – Lee Baxter schafft es, seine Vergangenheit zu umarmen, ohne darin stecken zu bleiben. Er tanzt zwischen den Zeiten, singt sich in neue Kapitel – und nimmt uns alle mit auf diese Reise.
Wenn du also das nächste Mal denkst, dein Teenie-Ich sei irgendwo zwischen alten Bravo-Ausgaben und vergilbten Konzertkarten verschollen – dann schau dir an, was Lee Baxter daraus gemacht hat. Es nie zu spät, die alten Schmetterlinge nochmal flattern zu lassen!





Fotos: © Dolores Schmidt
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